Zinfandel
Die kalifornische Weinvielfalt zeigt sich besonders deutlich beim Zinfandel. Mit der blauen Rebe, bei uns auch als Primitivo bekannt, können die unterschiedlichsten Weine erzeugt werden. Am unteren Ende siedeln sich die Weine White Zinfandel oder der Blush Wine an, Weine die in den USA sehr beliebt sind und einen halbsüßen Geschmack haben. Zudem gibt es echten Zinfandel rosé.
Geschichte/Bedeutung
Die Zinfandel stammt ursprünglich aus Europa und kam erst Anfang des 19. Jahrhunderts nach Amerika. Die berühmte Züchterei Prince auf Long Island gab 1830 erstmals an, einige Stöcke eines „Black Zinfandel“ anzubauen. Zinfandel ist wahrscheinlich eine Verballhornung von Zierfandler, einer weißen Rebe aus Mitteleuropa.
Kalifornische Forscher fanden in den 60er Jahren heraus, dass Zinfandel und Primitivo identisch sind, heute weiß man das beide nicht ganz und gar identisch sind. Primitivo stammt aus Apulien. Primitivo und Plavac mali (eine Rebe aus Kroatien) sind wiederum ebenfalls eng verwandt. Daher vermutet man, dass Zinfandel an der Adria, in Österreich oder in Ungarn seinen wahren Ursprung hat. Trotz dieser geschichtlichen Abstammung ist Zinfandel heute eine kalifornische Varietät. Fast alle Zinfandel Weine werden in Kalifornien erzeugt. Die Rebe nimmt in den USA 13.200 Hektar ein.
Anbau
Zinfandel ist anfällig gegen Grauschimmelfäule und sie neigt zum Verrieseln. Alles in allem gilt Zinfandel als krankheitsresistent. Trockenes Klima verträgt Zinfandel nicht. Die Beeren gelten als mittelfrüh reifend. Sie weist ein schwieriges Reifeverhalten auf.
Ausbau/Geschmack
Rotweine aus Zinfandel sind fruchtig und früh trinkreif bis zu im Fass ausgebauten Muskelprotzen. Aus der Rebe können jedoch auch augespritete portartige Weine entstehen. Höchste Aufmerksamkeit verdienen die traditionell im Fass ausgebauten Rotweine. Diese Weine verbinden Kraft und Klasse in wunderbare Weise. Das Renommee der Rebe ist Kalifornien zu verdanken. Klassische Zinfandel Weine weisen viel Alkohol auf, oft über 13,5%. Geschmacklich sind die Weine breit, fast massig. Die Weine haben dennoch genug Struktur für einen Fassausbau.
Gute Zinfandel Weine überzeugen durch Beerenfrüchte wie zum Beispiel schwarze Johannisbeere, hinzu kommen Töne von Backpflaumen und Rosinen. Oft sind Anklänge von Gewürzen wie schwarzem Pfeffer und Muskatnuss zu schmecken.
Ampelographie
Der Habitus (Gesamtheit aller wesentlichen und typischen sichtbaren Eigenschaften) des Malbec hat folgende Auffälligkeiten: eine offene, starkwollig behaarte an den Spitzen leicht rot gefärbte Triebspitze. Die Jungblätter haben eine gelbliche Farbe mit orange- bis bronzefarbenen Flecken und sind glänzend und behaart. Die Blätter sind mittelgroß bis groß, haben fünf Lappen und tiefe Buchten. Die Zinfandel Traube ist konus- bis walzenförmig, geschultert, mittelgroß, dichtbeerig und schlankförmig. Die Beeren haben eine dicke Schale, sind saftig und erbringen ein neutrales Aroma.
Fakten zu Zinfandel:
Rotweinrebe
Anbauländer: USA (13.200 ha), Australien, Südafrika
Aromen: Beerenfrüchte (u.a. schwarze Johannisbeeren), Backpflaumen, Rosinen, Gewürze wie schwarzer Pfeffer und Muskatnuss
Passt zu: Aufgrund seiner Kraft schmecken ein rote Zinfandel Weine am besten zu Fleisch (gegrilltes, gebackenes und gebratenes Rind- und Schweinefleisch, Eintopfgerichte, Schmorgerichte, gefüllte Paprikaschoten), Wild (Wildschwein, Hase) und Käse (herzhafter Rotschmierkäse, reife Hartkäse, Blauschimmelkäse)
Synonyme: Plavac mali, Primaticcio, Primativo, Primitivo (di gioia)