wurzelecht
Das eigentliche Problem für die Reben ist aber nicht die Blattreblaus, sondern die Wurzelreblaus, die durch ihr Saugen das Leitgewebe der Wurzeln schädigt, woraufhin Bakterien, Pilze und Viren ihr Übriges tun und dem Rebstock so Stück für Stück die Wasser- und Nährstoffversorgung verloren geht.
Nach langen Entbehrungen waren schließlich reblausresistente Unterlagsreben aus Amerika die Lösung, auf die man die Reben aufpfropfte. Aus diesem Grund ist heute der größte Teil der europäischen Reben nicht mehr wurzelecht.
Ausnahmen bilden dabei Gebiete, die sehr trocken sind, geographisch isoliert liegen oder sich in großer Höhe befinden. Ebenso gibt es Rebsorten, wie beispielsweise Bobal, die eine hohe Resistenz gegen die Reblaus aufweisen und daher auch heute noch größtenteils wurzelecht wachsen.
Wurzelechte Reben finden sich heute meist noch in Chile, Argentinien und Australien, aber auch in Deutschland an der Mosel. Vor allem sandiger Boden ist für die Reblaus ein Graus, da hier ihre sorgsam gegrabenen Gänge keinen Bestand haben. Daher finden sich gerade auf sehr sandigen, trockenen und lockeren Böden noch oft Bestände wurzelechter Reben.