Weststeiermark
Die Weststeiermark (auch bekannt als Schilcherland) ist eine Weinbauregion in der Steiermark, die seit Weinjahrgang 2018 über ihren eignen DAC-Status verfügt, um das Regionalprofil noch stärker zu betonen. Auf knapp 550 ha bringt sie überwiegend Sauvignon Blanc und Weißburgunder hervor. Zudem ist der Blaue Wildbacher, ausgebaut als Schilcher, die wichtigste Rotweinsorte der Region.
Geografische und klimatische Besonderheiten
Die Weststeiermark ist geprägt durch die Koralpe – ein Alpen-Gebirgszug, der vom Norden bei Graz bis in den Süden zur slowenischen Grenze Tal- und Hanglagen schafft, die ideal zur Weinbewirtschaftung geeignet sind. Zum einen, weil die aus Schiefer und Gneis bestehenden Böden mineralischen Schliff in die Weine bringen, zum andern, weil das Klima in Kombination mit dem vor Wind schützenden Gebirge stabil-milde Verhältnisse schafft, die Luftfeuchtigkeit und Temperatur in Balance halten, sodass die Trauben gut reifen können. Das schlägt sich sowohl in der regionalen Spezialität – dem Schilcher – nieder, welcher unverwechselbar das ganze Rotspektrum in sein schillerndes Spiel der Farben einzubinden scheint und von frischer Fruchtsäure getragen wird, als auch in den filigranen Weißweinen, die als Cuvée oder reinsortig die Zunge beehren.
Weststeiermark DAC
Um diesen Besonderheiten Rechnung zu tragen, erhielt die Weststeiermark im Herbst 2018 ihren eigenen DAC-Status. Dieser sieht für „Weststeiermark DAC“-Weine die folgenden Rebsorten (oder Cuvées daraus) vor: Blauer Wildbacher (als Schilcher), Welschriesling, Weißburgunder, Morillon, Grauburgunder, Riesling, Gelber Muskateller, Sauvignon Blanc und Traminer. Das Gebiet, auf dem diese Rebsorten ausschließlich per Hand geerntet werden dürfen, ist als den „politischen Bezirken Deutschlandsberg, Voitsberg, Graz und Graz-Umgebung“ entsprechend definiert. Über diese Gebietsweine hinaus gibt es auch Ortsweine mit Leitrebsorten, die folgenden Weinbaugemeinden zugeordnet sind:
Ligist: Blauer Wildbacher (als Schilcher), Sauvignon Blanc Stainz: Blauer Wildbacher (als Schilcher), Sauvignon Blanc Deutschlandsberg: Blauer Wildbacher (als Schilcher), Sauvignon Blanc Eibiswald: Blauer Wildbacher (als Schilcher), Sauvignon BlancDie höchste Stufe bilden die Riedenweine unter der Voraussetzung, dass sie eine im Weinbaukataster eingetragene Lage (Riede) „mit Angabe der dazugehörigen Flächenbasis für die jeweilige Rebsorte“ vorweisen können.
Zu erwähnen bleiben noch ein paar Besonderheiten: Zum Beispiel ist sowohl bei Orts- als auch bei Riedenweinen eine Verschnittmenge aus angrenzenden Gemeinden derselben DAC von bis zu 15 % akzeptiert und allgemein darf der Restzuckergehalt 4 g/l nicht überschreiten. Der weststeirische Schilcher ist zudem in der Gebietsweinstufe als „Klassik“ anzugeben, um sich von steirischen Schilcher-Weinen im Allgemeinen (die nicht der DAC-Regulierung unterliegen) sowie von orts- und lagenspezifischen weststeirischen Schilcher-Weinen im Besonderen abzugrenzen. Ansonsten gelten die üblichen DAC-Termine für das Inverkehrbringen der Weine, welche so gestaltet sind, dass eine ausreichende Reifephase das authentische regionale Aromenspektrum in den Weinen befördert.