Trüffel
Was ist so besonders an Trüffel?
Der kleine knollige Pilz ist schwer zu finden und verdirbt leicht. Bereits 24 Stunden nach dem Fund verdunstet ein Großteil des Pilzes. Deshalb sind frische und große Trüffel wegen ihres intensiven Geschmacks besonders begehrt. Die bekanntesten Trüffel sind der Burgundertrüffel, Wintertrüffel, Sommertrüffel, Perigodtrüffel und der weiße Albatrüffel.
Vom Genießer zu Hause bis hin zur Sterne-Gastronomie nimmt die Nachfrage nach Trüffel konstant zu. So kostet heute ein Kilogramm weißer Albatrüffel bis zu 15.000€. Der Trüffel offenbart ein enorm aromatisches Geschmackserlebnis, was von erdigen Noten über süßlich, würzige Nuancen bis hin zu torfigen, süß-salzigen Nussaromen. Schon kleinste Mengen in Butter zerlassen reichen aus, um beispielsweise Tagliatelle für ein paar Personen schmackhaft zu machen.
Beim Trüffel ist es ähnlich wie beim Wein, es gibt gute und schlechte Trüffeljahre. In einem guten Jahr für die Konsumenten ist der Preis niedrig und die verfügbare Menge groß. Für die Händler ist dies jedoch meist ein schlechtes Jahr, da sie im Schnitt nicht ihre Toppreise erzielen wie in Jahren, wo der Trüffel knapp und die Nachfrage riesig ist. 40-50g Trüffel sind ein gute Portion für ein 4 Personen Gericht. Dafür muss man bei normalen Preisen ca. 100€ beim Feinkosthändler bezahlen.
Besonders große Trüffel sind begehrt und werden weltweit in Blitzauktionen versteigert. 2006 ersteigerte übrigens ein Käufer aus Hongkong drei Trüffel mit einem Gewicht von 1,5kg zum Preis von 125.000 EUR. 2007 wurde für einen 750g schweren Trüffel die Rekordsumme von 143.000 € geboten. Der bisher größte erfasste Trüffel wurde 1999er von Giancarlo Zigante in Buje in der westkroatischen Region Istrien gefunden. Der weiße Trüffel wog sagenhafte 1.310kg. Anstatt aus dem Fund Kapital zu schlagen entschloss sich die Familie Zigante zu einem außergewöhnlichen Schritt und organisierte kurzerhand ein großes Trüffelessen für 100 Freunde und Bekannte der Familie. Diese sind der Familie Zigante mit Sicherheit noch heute dankbar für dieses einmalige Erlebnis.
Heute werden die Trüffel meist mit speziell abgerichteten Hunden der Rasse Lagotto Romagnolo gesucht. Aber auch Fliegen, welche die Trüffel zur Eiablage nutzen, kommen zum Einsatz. Schweine werden nicht mehr verwendet, da diese zwar gut riechen aber denen die Trüffel auch gut schmecken. Heute werden Trüffel auch gezüchtet. Besonders Frankreich ist hierfür bekannt, welches mit Neuseeland die größte Menge an Trüffel verkauft.
Der Trüffel und die Religion
Im alten Rom weihte man Venus der Liebesgöttin Trüffel zur Fruchtbarkeit. Im Mittelalter jedoch wurde der Trüffel zeitweise von der Kirche wegen seiner anscheinend aphrodisierenden Wirkung als dämonisch beschimpft und verboten. Als dann wenig später selbst die Päpste den Knollen-Pilz als Delikatesse zu sich nahmen wurde dieses Verbot jedoch wieder aufgehoben. Im Islam gilt der Trüffel übrigens als Heilpflanze.
Wein und Trüffel
Meiner Erfahrung nach passt zu Trüffel mit Pasta am besten ein Barrique-gereifter Weisswein. Zu Trüffel im Risotto bevorzuge ich jedoch einen leichten Rotwein wie Barbera, einen leichten deutschen Spätburgunder oder Côtes du Rhône. Zu kräftige Rotweine überdecken das feine Aroma des Trüffels.
Text: Der Weinblogger.de