Traisental
Das Traisental ist ein österreichisches Weinbaugebiet entlang des Flusses Traisen, der sich vom südlichsten Punkt St. Pölten bis hin zur nördlich gelegenen Donau schlängelt. Westlich begrenzt wird das Gebiet von der Krems- und Wachau-, östlich von der Wagramregion. Die wichtigsten Rebsorten sind Grüner Veltliner, Weißer Riesling und Müller-Thurgau, aber auch rote Sorten wie Zweigelt und Blauer Portugieser werden angebaut. Mit nur etwas über 800 Hektar Rebfläche ist Traisental eines der kleinsten Anbaugebiete in Österreich, historisch jedoch lassen sich hier die ältesten Zeugnisse über die Weinkultur des Landes finden: Schon in der Bronzezeit kultivierte man in jenem Landstrich Reben und auch keltische Gefäße, deren Wandungen mit festlichen Trinkgelagen graviert sind, zeugen von der langen Weintradition. Einst wurde das Traisental der Weinbauregion „Donauland“ zugerechnet, seit 1995 ist es jedoch eigenständig und seit dem Weinjahrgang 2006 verfügt es sogar über seinen eigenen DAC-Status. ‚Ballungszentrum‘ ist die Stadt Traismauer, bei welcher einst der römische Limes als Grenze zu den Germanen verlief.
Die geografischen und klimatischen Besonderheiten des Traisental
Die Böden der Region sind auf das Böhmische Massiv zurückzuführen, das mit harten Gneis- und Granitschichten das Fundament für kalkintensive Löss-, Sand- und Ton-Erden bildet. Es verwundert nicht, dass die Mineralik entsprechend das Weinprofil prägt, welche sich mit dem vitalisierenden Fruchtsäureanteil hervorragend verbindet. Diesen beziehen die Trauben aus einem kontinentalen Grundklima, das mit wärmeren pannonischen Zügen ‚durchmischt‘ wird. Ergänzende aromatische Finesse kommt durch die nahegelegene Donau und relativ starke Tag-Nacht-Schwankungen hinzu, sodass vor allem fruchtintensive und feinwürzige Veltliner sowie elegant-duftige Rieslinge mit mineralischem Anklang entstehen. Der Ausbau erfolgt traditionell, teilweise noch in den Originalkellern von Klöstern. Ausschlaggebend sind jedoch kleinere Dörfer, die sich harmonisch in die ebenen Weingärten an den Flussufern und die von da ansteigenden terrassierten Hügellandschaften einbetten. Touristen profitieren hier besonders von den regionaltypischen Buchenschänken, welche die begehrten Weine direkt vor Ort anbieten und zum Verweilen einladen.
Traisental DAC
Die seit dem Jahrgang 2006 zur Anwendung kommende Herkunftsbezeichnung „Traisental DAC“ darf nur für reinsortige Weine aus den im Traisental angebauten Rebsorten Grüner Veltliner und Riesling verwendet werden. Der Ausbau muss trocken erfolgen und die DAC-Abstufung erfolgt in drei Klassen, aufsteigend vom Gebietswein „Traisental DAC“ mit mindestens 11,5 Volumenprozent Alkohol über den „Traisental DAC“-Wein mit Ortsangabe und mindestens 12,0 Prozent bis hin zum Riedenwein mit mindestens 12,5 Prozent. Zudem muss eine Reserve mindestens 13,0 Prozent Alkoholanteil aufweisen.