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Tokaji

Der bekannte und beliebte Wein Tokaji ist nach einer Stadt im Norden Ungarns benannt (Tokaji heißt so viel wie „aus Tokaj“). Dieser Name wird auch an die ungarische Wein-Region weitergegeben: Tokajihegyalja. Zwischen dem Tokay d'Alsace (ein Synonym im Elsass für den Pinot Gris) oder dem norditalienischen Tocai Friulano gibt es jedoch keine Verbindung.

Der Tokaji ist ist ein sehr renommierter Wein, der bereits im 16. Jahrhundert hergestellt wurde. Nach dem Niedergang Österreich-Ungarns 1918 und insbesondere während des kalten Krieges waren Tokaji Weine bzw. Tokajer im westlichen Europa jedoch kaum zu finden. Diese Trennung konnte dem Image der exzellenten Süßweine aber nicht dauerhaft schaden und gerade die Investitionsfreude vieler großer Weindynastien hat die Region und auch den Tokaji schnell wieder nach vorn gebracht.

Die Weinberge in der Region befinden sich in unmittelbarer Nähe zur slowakischen und ukrainischen Grenze. Sie nehmen eine Fläche von über 5.000 Hektar ein und sind meist gen Süden ausgerichtet. Durch die Flüsse Bodrog und Tisza (Theiß) entstehen spezifische klimatische Verhältnisse, die besonders die einheimischen Reben wie Furmint und Hárslevelü mögen. Die Reben konzentrieren im Herbst ihren Zuckergehalt durch Edelfäule oder Eintrocknen am Stock. Die Bedingungen ähneln dabei denen in Sauternes, wo ebenfalls die richtige Mischung aus Sonne, Nebel und Feuchtigkeit für die perfekte Entwicklung der Edelfäule sorgt.

Die besonderen Eigenschaften des Tokaji lassen sich jedoch nicht allein durch diese Voraussetzungen erklären. Hinzu kommen folgende wichtige Faktoren: die Rebsorten, der vulkanische Boden, klassische Vinifikation und exzellente Lagerbedingungen in den Tuffsteinhöhlen. In diesen Höhlen herrscht eine besondere Mikroflora und die Kellerwände sind mit dicken Schichten von Edelschimmel überzogen.

Der Tokaji-Wein wird aus edelfaulen Trauben produziert. Der Ertrag hängt selbstverständlich vom Rebschnitt und der Dichte der Weinstöcke ab. Zu meist erbringen Weinberge mit 10.000 Stöcken die geforderte Qualität. Aber auch Hänge mit ca. 2.000 Stöcken aus kommunistischen Zeiten erbringen sehr gute Ergebnisse.

In letzter Zeit haben die nordöstlich gelegenen Weinberge eine Art Renaissance erlebt, da französische, spanische und britische Investoren das Potential dieser Weinbauregion erkannt haben. Neben den beliebten edelsüßen Weinen werden in der Region Tokaji auch trockene Weißweine erzeugt, so zum Beispiel der Tokaji Szamorodni Száraz.

Wein-Geschichte

Schon vor der Invasion der Magyaren, die den Ungarn ihren heutigen Namen gaben, wurde in der Region Tokaji Wein gekeltert. Im Mittelalter kamen dann Weinbauern aus Italien und Südbelgien nach Tokaji. Der Durchbruch kam schließlich mit der Erzeugung der ersten edelsüßen Tokaji-Weine im 15. Jahrhundert und somit zwei Jahrhunderte früher als in Sauternes.

Ab dem 16. Jahrhundert exportierte man bereits die Magyarenweine in großen Stückzahlen. Auch Papst Pius IV. bekam vom ungarischen Erzbischof Draskovisch den Tokaji Aszí als Geschenk. Schnell wurde der Wein mit seinem außergewöhnlichen Charakter und Geschmack zum Liebling der Könige und Zaren.

Ludwig XIV., der Sonnenkönig, rief gar aus: „Vinum regum, rex vinorum“ (Wein der Könige, König der Weine). Über Jahrhunderte war der Tokaji Bestandteil jeder gut aufgetischten königlichen Festtafel. Auch bekannte Dichter und Schreiber wie Voltaire, Goethe und Rabelais schätzten den edelsüßen Wein. Selbst in der ungarischen Nationalhymne wird der Tokaji besungen.

Mit der Reblaus kam jedoch eine Katastrophe ins Land, die einen Großteil der Reben zerstörte. Durch politische Umwälzungen in der Zeit des Wiederaufbaus der Weinberge verschlechterte sich die Wein-Qualität drastisch, zumal der Sozialismus nie ein besonderes Interesse an höchster Qualität zeigte, sondern in erster Linie die Verfügbarkeit sicherstellen wollte.

Seit dem Ende des Ost-West-Konfliktes hat sich die Situation jedoch wieder eindeutig verbessert. Ausländische Investoren modernisierten die ungarischen historischen Kellereien. Der Tokaji Aszú wurde aus seinem Dornröschenschlaf geweckt und zunehmend werden auch sehr aromatische trockene Furmint-Weißweine gekeltert, die die Produktpalette der Region erweitern, so dass man nicht auf den alleinigen Erfolg der Tokaji angewiesen ist.
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