Semillon
Reinsortige trockene Weine aus Sémillon überzeugen in den ersten Jahren mit einem leicht zitronenartigem Aroma, aber auch mit Aromen von Melone und Pfefferminz. Sémillon-Weine aus Australien, die entsprechend reifen konnten (mindestens 5 Jahre) weisen Nuancen von Toast und Nuss auf, auch ohne Holzausbau. Süßweine wie Sauternes mit einem hohen Anteil von Sémillon besitzen eine riesige Aromenvielfalt, die von Honig über Aprikose, Mango, Pfirsich bis zu Orangenmarmelade, Gewürzen und Blüten reicht.
Das Hauptanbaugebiet des Sémillons ist Bordeaux, dort ist er auch die häufigste Rebsorte und wird doppelt so oft angebaut wie Sauvignon Blanc. Im Südwesten Frankreichs ist der Sémillon seit 1711 bekannt. Mit vollreifen Sémillon-Reben können volle Weine, die alkoholreich und säurearm sind, gekeltert werden. Das anfängliches Aroma des Sémillons ist meist weniger ausgeprägt, was ihn somit zum perfektem Partner für Sauvignon macht, der schon jung ein ausgeprägtes Aroma besitzt.
Der beliebte Dessertwein Sauternes besteht zu mindesten 80% aus Sémillon, auch die leichten Süßweine Cérons, Loupiac und Sainte-Croix-du-Mont, aber auch halbsüße Weine wie Premières Côtes de Bordeaux und viele trockene Weine bestehen zu einem großen Teil aus Sémillon. In Pessac-Léognan, dem Bordeaux-Gebiet für die besten trockenen Weißweine Frankreichs, nimmt der Sémillon in vielen Weingütern 30 bis 50% der Rebfläche ein.
Sémillon wird weiterhin in Australien, Chile, Neuseeland, USA, Südafrika, Argentinien, Brasilien, Ungarn, Israel, Italien, Kroatien, Rumänien, Russland, Slowakei, Spanien und Tschechien angebaut.