Schwarzriesling ist eine rote
Rebsorte, die mit der Weißwein-Rebe
Riesling nur Wuchs und Form gemeinsam hat. Sie galt lange Zeit als Mutante des Blauen Spätburgunders. Heute weiß man, dass der Schwarzriesling bei zahlreichen Kreuzungszüchtungen (sehr oft mit
Traminer) beteiligt war, und den Urvater der Burgunderfamilie darstellt. Paul K. Boss und Mark R. Thomas vom CSIRO Plant Industry and Cooperative Research Centre for Viticulture in Glen Osmond,
Australien, fanden heraus, daß die Rebe aufgrund eines mutierten Gens nicht auf Gibberellinsäure, ein Pflanzenhormon, anspricht. Dies erklärt den unterschiedlichen Reifeverlauf und die etwas kleinere Größe im Vergleich zu Pinot-Noir-Beeren. In
Frankreich trägt die Sorte den Namen
Pinot Meunier (Müller-Pinot). Diesen Namen hat sie deshalb, weil ihre stark behaarten Blätter auf der Unterseite aussehen, als seien sie mit Mehl bestäubt. In
Deutschland ist deshalb auch Müllerrebe ein Synonym für den Schwarzriesling, in
Österreich Blaue Postitschtraube (Anbau in der österreichischen
Steiermark und in der Ostschweiz) und in Australien Miller's Burgundy (Anbau in Südostaustralien).
Die Rebsorte stellt an
Boden und Klima geringere Ansprüche als der
Spätburgunder und gilt infolge des späten Austriebs als spätfrostunempfindlich. Die Trauben liefern einen
Wein mit rubin- bis ziegelroter
Farbe und fruchtigem
Aroma, der gerne als Dämmerschoppen aber auch zu Fleischgerichten oder in Verbindung mit Käse getrunken wird. In der
Champagne nimmt der Schwarzriesling 30 % der Rebfläche ein (ca. 10.780 ha) und ist neben Spätburgunder und
Chardonnay Bestandteil der Grundweine des Champagners. Die meisten Rebflächen liegen im Tal der Marne.In Australien und in
Kalifornien wird er wie
Champagner mittels
Flaschengärung ausgebaut. Genossen wir er in dieser Form als Aperitif, zu Vorspeisen und zu Fischgerichten. Die Anbaufläche in Deutschland umfasst 2.517 ha (= 2,4 % der Rebfläche; Stand: 1. März 2004). Davon liegen drei Viertel in
Württemberg.Quelle: Wikipedia.de