Sardinien
Weine aus Sardinien sind bekannt für ihren ganz individuellen Stil. Das ist auch der Grund, warum man Wein aus Sardinien von den Weinen des restlichen Italiens unterscheiden kann, sie erscheinen „französischer“. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Wein-Wirtschaft in Sardinien durch Subventionsleistungen aus Rom unterstützt. Dies hatte eine Ausweitung der Rebflächen in Sardinien zu folge. In den 1980er Jahren wurde hier auf bis zu 70.000 Hektar Wein angebaut. Jährlich wurden über 4,5 Hektoliter Wein produziert.
Nach Streichung der Subventionen verringerte sich die Rebflächengröße um die Hälfte, auf aktuell 35.000 Hektar. Ein großer Teil wird für Tafeltrauben genutzt, sodass die jährliche Produktion von Wein kaum einen Hektoliter überschreitet.
Der bekannteste Wein aus Sardinien ist der rote DOC Cannonau di Sardegan. Er wird aus der Cannonau-Rebe (Grenache) gekeltert. Dieser Wein ist charakteristisch körperreich, ausdrucksvoll und konzentriert. Aus der weißen Vermentino-Traube wird im gleichen Bereich der DOC Vermentino di Sardegna hergestellt. Der trockene Vermentino ist leicht und spritzig, der liebliche ist dunkler und gehaltvoller. Der Vermentino, der im Norden von Sardinien im DOC Vermentino di Gallura produziert wird, ist kräftiger und duftiger als der aus Sardegan. Die besten Weissweine aus Sardinien werden im Westen im DOC Vernaccia di Oristano gekeltert. Wenn die Lese früher erfolgt, dann sind die Weissweine eindrucksvoller, goldgelb, alkoholstark und trocken. Bei späterer Lese, wenn die Trauben überreif sind, entsteht ein natursüßer Wein. Die Trauben des Südens von Sardinien, die um Cagliari angebaut sind, werden zu sortenreinen DOC-Süßweinen verarbeitet.