Rosalia
Rosalia ist ein Weinbaugebiet im österreichischen Burgenland. Es ist mit Einführung eines eigenen DAC-Status im April 2018 das 10. herkunftsgeschützte Weinbaugebiet Österreichs. Die definierte Region ist identisch mit dem Bezirk Mattersburg. Auf knapp 300 Hektar werden vor allem die Rebsorten Blaufränkisch und Zweigelt angebaut. Erstmals wird somit auch ein „DAC Rosé“ hervorgebracht.
Klimatische und geologische Besonderheiten
Das Weinbaugebiet Rosalia befindet sich südwestlich vom Neusiedler See, westlich von Ungarn und nördlich von der Anbauregion Mittelburgenland. Das eigentliche Spezifikum aber, das der Region sowohl ihren Namen als auch die weinbaulichen Besonderheiten verleiht, ist die Lage östlich des Rosaliengebirges, das sich zwischen Niederösterreich und dem Burgenland auf bis zu 748 Meter erhebt. Der Alpenausläufer bringt eine durchmischte Bodenlandschaft hervor, die von schweren Löss- und Sandschichten über Lehm bis hin zu Muschelkalk reicht. Letzterer ist ein Relikt des ehemals dort anzutreffenden Pannonischen Meeres, das später einer Tiefebene wich, welche nun auch das Klima bestimmt: trocken, sonnig, mit relativ starken Tag-Nacht-Schwankungen und klirrend kalten Wintern. Somit sind beste Voraussetzungen für sehr gut gereifte, kräftige und würzige Rotweine gegeben, die dennoch ausgeprägte Fruchtigkeit und Finesse aufweisen – eine Kombination, die schon die Kelten zu schätzen wussten. Kein Wunder, dass von erfrischend-fruchtigen Rosés über eher harmonische Klassiker bis hin zu ausdrucksstarken Reserven das natürliche Weinportfolio der Region weit über selbige hinaus bekannt ist.
Rosalia DAC
Ein Wein aus der Region Rosalia darf seit Weinjahrgang 2017 den DAC-Status im Namen tragen, wenn über die für Qualitätswein geltenden Bestimmungen hinaus besonders regionaltypische Eigenschaften zum Tragen kommen. Diese sind für einen „Rosalia DAC“-Wein als „finessenreich, fruchtig, würzig, aromatisch“ im Geschmack, „kräftiges dunkles Rot“ in der Farbe und „vielschichtig, regionstypisches Bukett“ definiert. Der Ausbau der zulässigen Rebsorten Blaufränkisch oder Zweigelt kann mit mindestens 12 % Alkoholanteil und maximal 4 g/l Restzucker im Stahltank oder Holzfass erfolgen. Sofern er als „Reserve“ vinifiziert wird, gelten die üblichen DAC-Bestimmungen, sprich: längere Reife, höherer Alkoholgehalt, kräftigerer Geschmack und ein Ausbau lediglich im Holzfass oder Barrique. Wenn der Wein als „Rosalia DAC Rosé“ auf den Markt kommen soll, muss er „frisch, fruchtig, würzig“ schmecken und nach „roten Beeren“ riechen. Auch hier ist der Ausbau im Stahltank oder Holzfass möglich. Beim Restzuckergehalt ist darauf zu achten, dass der Wein als „trocken“ klassifiziert werden kann. Im Unterschied zur ‚Standard‘-Version dürfen bei einem Rosé zudem auch weitere rote Qualitätsrebsorten aus der Region verwendet werden.
Zu erwähnen wären noch ein paar Besonderheiten hinsichtlich der Bezeichnung: Während bei einem regulären „Rosalia DAC“-Wein keine Lage (Riede) angegeben werden darf, ist dies bei einer „Rosalia DAC Reserve“ möglich. Auch im Falle eines „Rosalia DAC Rosé“ kann die Lage angegeben werden, hier ist jedoch auf die Kennzeichnung der Rebsorte zu verzichten. In jedem Fall anzugeben ist das Erntejahr.