Portugieser
Portugieser bzw. Blauer Portugieser ist eine autochthon österreichische Rebsorte, die nur dem Namen nach aus dem fernen Portugal stammt. Aus Portugieser entstehen feine leichte Rot- und Roséweine, die gerade im Sommer eine willkommene Abwechslung zu manch schwerem Tropfen darstellen.
Der Portugieser ist auf den ersten Blick eine beinahe ideale Rebsorte. Er ist wenig anfällig für Krankheiten und erreicht hohe bis sehr hohe Erträge. Hier liegt bereits sein Schwachpunkt, denn viele Winzer nehmen, was ihnen der Stock bietet und bringen es nicht übers Herz den Ertrag durch Rebschnitt und Grünlese zu senken.
Dies führte dazu, dass das Ansehen der Rebsorte stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, da bei 100 Hektolitern und mehr pro Hektar die Intensität und der Charakter des Weines nur noch in zartesten Nuancen zu erkennen sind. Bei niedrigen Erntemengen hingegen bringt Blauer Portugieser feinduftige, leichte, ja sommerliche Rotweine hervor. Ebenfalls nicht unüblich ist das Keltern von Weißherbst aus blauem Portugieser, was einem lagen- und sortenreinen Roséwein entspricht.
Auch wenn der Blaue Portugieser seit Jahren auf dem Rückzug ist, so nimmt er doch nach Spätburgunder und Dornfelder in Deutschland den dritten Platz unter den roten Rebsorten ein. Gerade der Trend zum Spätburgunder oder zu kraftvollen Rebsorten wie Merlot, Syrah oder Cabernet Sauvignon, haben den Portugieser zurückgedrängt.
Spätestens wenn es aber Sommer wird und man einen leichten und fruchtig-frischen Rotwein möchte, schlägt wieder die Stunde von Portugieser, Trollinger oder Lemberger.