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Piemont

Wer an das Piemont denkt, der denkt an zwei herausragende Rotweine, den Barolo und den Barbaresco. Der Barolo wird sogar oft als der Wein der Könige und König der Weine betitelt. Aufgrund dieses Titels könnte man vermuten, dass die Weine auf eine lange Tradition zurückblicken können. Beide Top-Weine entstanden jedoch erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Das moderne Erscheinungsbild der Weine stammt gar erst aus den 70er Jahren.
Aber die Wein-Region Piemont bestand lange vor diesen beiden Weinen und kann daher sehr wohl auf eine lange Wein-Bauhistorie verweisen. Das Wein-Gebiet Piemont ist durch den nordwestlichen Alpenbogen und die Apennin klimatisch positiv beeinflusst. Aufgrund dessen ist der Wein-Bau im Piemont fast überall möglich. Besonders begünstigt sind die Hügellandschaften im Süden mit den Wein-Provinzen Cueno, Asti und Alessandria, in den Langhe und im Monferrato.

Wer die Wein-Baukultur ins Piemont brachte, ob die Griechen oder Etrusker, das ist noch unklar. Doch die Tradition Reben an Bäumen oder hohen Pfählen wachsen zu lassen – etrusco – stellt zumindest ein Indiz dar. Die Römer dagegen schätzten die Weine aus dem Piemont wohl weniger, auch Plinius d. Ä. erwähnt die Weine aus dem Piemont nicht in seiner Liste der besten italienischen Weine.
Mit dem Niedergang des Römischen Reiches wurde das Piemont zum Spielball der Politik. In dieser Zeit betrieben, wie in vielen anderen Ländern auch, Mönche den Wein-Bau. Mit Einsetzen des 13. Jahrhunderts konnte der Wein-Bau im Piemont erste Fortschritte machen. 1268 wird der „Nebiol“, der heutige Nebbiolo, erstmals erwähnt. 1759 wurde in Alba ein Gesetz erlassen, das verhinderte, das Weine verschnitten oder eingeführt werden konnten. Der Nebbiolo dieser Zeit wird als leicht moussierend beschrieben. Zu dieser Zeit wurden im Piemont außerdem vor allem Malvasia und Moscato hergestellt. Noch bis Mitte des 19. Jahrhunderts waren im Piemont süße Weine an der Spitze der Beliebtheit.
Der erste trockene Nebbiolo wurde von Camillo Cavours initiiert. Er wollte für sein Weingut einen trockenen und haltbaren Rotwein nach Bordelaiser Vorbild. Der Önologe Louis Oudart kelterte einen trockenen, kräftigen Rotwein mit der Herkunftsbezeichnung Barolo. Bald erlangte dieser Wein einen überaus guten Ruf und war bei erfolgreichen Politkern und am Königshof beliebt. Seit 1896 zählt der Barolo zu den Spitzen-Weinen Italiens. Domizio Cavazza war es ebenfalls kurz zuvor gelungen, einen trockenen Wein zu erzeugen, den Barbaresco. Als eigenständige Apellation genoss dieser Wein zeitweise größeres Ansehen als der Barolo.
Anscheinend war die Reblaus davon irgendwie beeindruckt, denn als sie gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu ihrem Vernichtungszug ansetzte, verschonte sie den Nebbiolo.

So groß das Prestige des Nebbiolo auch sein mag, er wird selten angebaut. Nur 3% der Weine aus dem Piemont werden mit Nebbiolo gekeltert, denn die Rebe verlangt einfach zu viel von Boden und Klima. Im Piemont hat sich die einheimische, frühreife Rebe Dolcetto und der ertragsstarke Barbera durchgesetzt. Dies hat zudem wirtschaftliche Gründe, denn im Piemont ist der Besitz von Wein-Bergen stark parzelliert. So konnten viele Wein-Betriebe aufgrund zu geringer Kapitalkraft nicht anspruchsvoll und qualitätsorientiert arbeiten. Die Winzer des Piemont waren früh unabhängig vom Adel, da sie aber weiterhin an ein Pachtsystem gebunden waren, mussten sie weiterhin Abgaben leisten. Die Wein-Güter hatten kaum genügend Mittel oder eine ausreichende Größe, um wirtschaftlich große Sprünge zu machen. Ein rentables Selbstkeltern war nicht möglich, so mussten die meisten Winzer des Piemont an wenige große Kellereien verkaufen. Diese Kellereien nutzten ihre Postion noch bis in die 80er Jahre aus, um Trauben, Most oder Jungwein zu Billigpreisen zu kaufen.
Mit dem gestiegenen Qualitätsbewusstsein der Wein-Trinker und denn steigenden Erlösen für Qualitäts-Wein konnte das Gleichgewicht zu Gunsten der Winzer verbessert werden. Dementsprechend konnten viele Winzer aus dem Piemont ihre Fläche arrondieren.

Die große Beliebt- und Bekanntheit des Piemont ist dem Barolo zu verdanken. In seiner modernen, zugänglicher vinifizierten Art steht er mit den Spitzen-Weinen der Toskana für die Renaissance der Qualitäts-Weine aus Italien. Vom Erfolg des Barolo konnten auch andere Weine profitieren, besonders Barbera aber auch Nebbiolo d'Alba, Roero und sogar die einst berühmten, dann aber beinahe in Vergessenheit geratenen Nordpiemonteser Gattinara und Ghemme.
Die Weißweine aus dem Piemont sind dagegen eher unbedeutend – wenn man von Einzelprodukten absieht. Besonders beliebt der Schaumwein Asti, aber auch Gavi oder Arneis.
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