Palomino
Herrschen diese Voraussetzungen nicht, so erbringen Palomino-Reben zwar Masse, allerdings aber immer auf Kosten der Qualität.
Aufgespritete Palomino-Weine sind in ihrer Persönlichkeit markant. Fino und Manzanilla sind unbeschreiblich, ein Hauch von Nuss und Salz, im Hintergrund Zitrusfrüchte und Gewürze, die stimulierend und verbindend sind. Ein gereifter Fino, der bereits der Oxidation ausgesetzt war, (Amontillado) ist noch nussiger, mit Kräuter- und Gewürztönen, oft ist hier ein Hauch von Rosinen zu schmecken.
Experten gehen davon aus, das Palomino zuerst nur in der Nähe des Hafenstädtchens Sanlúcar de Barrameda wuchs, bevor er ins Landesinnere nach Jerez de la Frontera und im Süden nach El Puerto de Santa Maria kam. Der Palomino ist andalusischen Ursprungs. Der Name kommt wohl vom Ritter Fernán Yánez Palomino, der im 13. Jahrhundert König Alphons X. diente.
Palomino wird im Sherry-Gebiet vor allem für die Manzanilla-Variante früh gelesen, damit die Trauben noch genügend Säure enthalten. Da die Rebsorte sehr ertragreich ist, muss die produzierte Menge künstlich reduziert werden um Lesegut perfekter Qualität und großer Ausdrucksstärke zu erhalten.
Außerhalb von Spanien werden aus Palomino oft frische und junge Weine erzeugt, die man entweder schnell als Sommerweine auf den Markt wirft, oder zu Brandy oder sherry-ähnlichen Weinen weiterverarbeitet. Besonders in Australien (700 Hektar) und Südafrika (4.500 Hektar) ist Palomino auf dem Vormarsch und erbringt sowohl als normaler Weißwein, als auch als aufgespritetes Produkt sehr gute Ergebnisse.