Müller-Thurgau
In Deutschland werden auf 13.721 ha denkwürdige, leichte Weine mit schöner Muskatfrucht und milder Säure aus Müller-Thurgau gekeltert.
Professor Hermann Müller wollte eine Rebe erschaffen, die dem Riesling ähnelt, aber an kühleren Standorten gedeihen kann. 1882 kreuzte er Riesling und ein früh reifenden Silvaner. Kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges schaffte es der Müller-Thurgau nach Deutschland, wo er nach 1945 mehr Bedeutung gewann. Als die deutsche Weinindustrie nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgebaut wurde, setzte man auf Müller-Thurgau-Weine, da diese Weine bei einem niedrigen Aufwand akzeptable Qualität lieferten. Mit dem Erfolg der Liebfrauenmilch wurde der Müller-Thurgau eine Basisrebe in Deutschland. Die Wein-Anbaufläche von Müller-Thurgau steig stetig an, bis sie um 1970 sogar die Riesling-Rebe übertrumpfte. Heute hat sich das Blatt jedoch wieder gewendet.