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Loire

Loire - Allgemein
Die Wein-Region Loire wurde nach dem 1012 Kilometer langen Fluss benannt, welcher der längste Fluss Frankreichs ist. Auf ihrem Weg durch die Grande Nation fließt die Loire von ihrer Quelle im Zentralmassiv bis zu ihrer Mündung im Atlantik bei Nantes durch ein Dutzend Départements an berühmten Schlössern vorbei. Sie durcheilt höchst unterschiedliche Landschaften und wird von zahlreichen Nebenflüssen gespeist.

Die Loire wird mit Unterbrechungen und verschiedener Konzentration auf insgesamt über 300 Kilometer Länge von Wein-Reben begleitet. Die unterschiedlichen Böden, die verschiedenen Mikroklimata und lokale Traditionen ergeben in der Wein-Region Loire eine Rebenvielfalt und somit ein buntes Spektrum an Weinen. Dabei sind die Gemeinsamkeiten der Weine nicht sehr groß und lassen sich fast ausschließlich auf einen gemeinsamen Ursprung und eine Frische reduzieren.
An dem breiten, majestätischen Fluss Loire werden teils aus diesem Gebiet stammende, einheimische Wein-Rebsorten, teils ost- und südostfranzösische Sorten angebaut. Eine Besonderheit dabei ist, dass viele Weine aus einer einzigen Rebsorte gekeltert werden, wobei für die außerordentliche Stellung der Wein-Region Loire drei Rebsorten verantwortlich sind: Chenin Blanc, Cabernet Franc und vor allem der Sauvignon Blanc mit seiner ganzen Klasse.
Die Rebfläche des Wein-Gebietes Loire beträgt etwa 70.000 Hektar, auf denen jährlich ca. 1,4 Millionen Hektoliter Weißwein und 1,14 Millionen Rot- sowie Roséwein erzeugt werden, was ungefähr zehn Prozent der gesamt-französischen Wein-Produktion darstellt.
Die Wein-Region Loire kann in vier Zonen unterteilt werden: Obere Loire, Touraine, Anjou-Saumur, Pays Nantais (Loire-Mündung).

Rebsorten und Wein an der Loire
Obere Loire

Die Weinberge der oberen Loire liegen südlich und nördlich der Stadt Bourges. Die Obere Loire ist eine Hochburg des Sauvignon Blanc, was eine Wein-Rebsorte ist, welche mit ungemein intensiven Aromen aufwarten kann. In der Jugend und bei zu früh geerntetem Traubenmaterial zeigt sie ihre typischen grasig-vegetalen Noten. In den Weinbergen Sancerre und Pouilly-Fumé, welche an der oberen Loire anzutreffen sind, kann der Sauvignon Blanc, ohne mit anderen Sorten verschnitten zu sein, eine komplexe Intensität und Finesse entfalten, wie man sie andernorts nur selten antrifft.
Sancerre ist ein kleiner Winzerort und bildet ein etwa 2.000 Hektar großes Wein-Anbaugebiet und kann dem Sauvignon drei verschiedene Terroirs bieten. Ganz im Westen überwiegen tonhaltige Böden und Kalkmergel, von denen die kräftigsten Weine kommen. Um das Städtchen Sancerre selbst findet man den berühmten Flint oder Feuerstein. Deren Wein-Aroma erinnert an frisch angezündete Streichhölzer oder eben an Feuerstein. Zwischen den beiden Zonen gedeihen auf Schotter und Kalkstein die delikatesten Weine der Appellation. Ausgebaut werden sie meist, wie es dem fruchtig unmittelbaren Charakter des Sauvignon wohl am besten entspricht, nämlich im Stahltank.
Bei Wein-Freunden angesehener ist der Sauvignon-Wein vom anderen Loire-Ufer, aus Pouilly-sur-Loire. Dieser Wein ist sanfter und wirkt auch runder, weicher sowie etwas weniger aromabetont. Die besten Pouillys allerdings, die gelegentlich im Holzfass ausgebaut werden, gelten als komplexer und langlebiger als das, was der Wein-Trinker aus Sancerre gewohnt ist.

Touraine
Die Touraine liegt am Südrand des Parisers Beckens, rund um Tours und an den Ufern von Indre, Loire und Cher gelegen. Sie beherbergt nicht nur einige der schönsten Schlösser innerhalb seiner Grenzen, sie ist auch ein sehr interessantes Wein-Anbaugebiet für Weiß-, Rosé und Rotweine sowie für ein paar hervorragende Schaumweine an der Loire.
Die wichtigste Rebe für Weißwein ist in Tourain der wertvolle Savignon, welche alle Vorzüge in den Wein einfließen lässt - ihre Frische, Ausdruckskraft und ihr an Stachelbeeren erinnerndes Aroma. Unter der gleichen Ursprungsbezeichnung wie der Weiße, Touraine, gibt es auch Rot- und Roséweine aus Cabernet, Cot, Pinot Meunier, Pinot Gris und vor allem Gamay. Gamay mit Cabernet und Cot ergeben die Wein-Spezialität Touraine "Tradition".
Dagegen gibt es auch sehr gute Rotweine in Touraine an der Loire. Drei von ihnen, Chinon, Bourgueil und Saint-Nicolas-de-Bourgueil werden beinahe ausschließlich aus Cabernet Franc gekeltert, welcher hier Breton heißt und sehr alterungsfähig ist. So kann er an die 20 Jahre alt werden und je nach Lage kraftvoll und ausdrucksstark schmecken. Darüber hinaus weist er ein interessantes und komplexes Aroma auf. Der Chinon hat ein veilchen-artiges Aroma, während der Bourgueil ein Himbeerbukett aufweist.

Anjou-Saumur
Das Wein-Gebiet Anjou-Saumur liegt zwischen Anger und Saumur, am linken Loire-Ufer angesiedelt, bringt vor allem Roséweine hervor. Der Rosé d'Anjou wird hauptsächlich aus Grolleau, aber auch aus anderen Sorten gekeltert. Dieser Wein ist je nach Herkunft und Zusammensetzung entweder ein unerträglich dünner, süßlicher Massenwein, im besten Fall und im Land selbst oft ein milder, angenehmer Picknick-Rosé.
Ein wirklich interessanter Rotwein aus dem Gebiet an der Loire ist der Saumur Champigny aus einer besonders heißen Zone nahe Saumur. Dieser Wein wird aus der Rebe Cabernet Franc gekeltert und kann jung getrunken werden, wobei er nach mehrjähriger Reife wegen seiner Würze geschätzt wird.
Ein weiterer Weißwein ist der Savennières, welcher aus der wichtigsten Sorte des Loire-Tals erzeugt wird, dem Chenin Blanc. Dieser Wein kann sehr elegant und harmonisch mit Anklängen an weiße Pfirsiche schmecken.
Die Süßweine des Loire-Tals werden ausschließlich aus spät gelesenen Chenin Blanc gekeltert. Raritäten hier sind zum Beispiel der Bonnezeaux und der Quarts de Chaume.

Pays Nantais (Loire-Mündung)
Im Pays Nantais an der Mündung der Loire herrscht der Melon de Bourgogne oder Muscadet vor, welcher drei Weinen den Namen gibt. Der Muscadet de Sèvre-et-Maine hat mit 85 Prozent den größten Anteil an der Gesamtproduktion. Dieser Wein ist eher blass mit grünlichen Reflexen und schmeckt frisch sowie lebhaft, guten Qualitäten schmecken elegant. Besonders genießen lassen sie sich gut gekühlt zu Fischen und Meeresfrüchten.

Klima an der Loire
Im Westen des Wein-Gebietes Loire liegen die Reben im ausgeglichenen Klima des Atlantiks, während im Osten der kontinentale Klimaeinfluss mit großen Temperaturunterschieden vorzufinden ist. So erreichen die Temperaturen im Winter durchschnittlich -1°C und im Sommer -26°C. Hinzu kommen in allen Bereichen der knapp 1000 Kilometer langen Loire zahllose Mikroklimata, welche auch Wein aus der gleichen Rebsorte variantenreich erscheinen lassen.

Geschichte des Loire-Tals
Untrennbar ist die Geschichte des Loire-Tals mit der französischen Nationalgeschichte verbunden. So gründete Erzbischof Martin von Tours schon im vierten Jahrhundert das erste Kloster Frankreichs. Die Kapetinger, welche von 987 bis 1328 das französische Königshaus stellten, stammten aus Anjou wie auch die Plantagenets, welche von 1154 bis 1485 über England und weite Teile Frankreichs herrschten. Im Jahre 1429 gelang es Jeanne d'Arc die englische Belagerung von Orleans zu beenden, womit die Engländer auch aus dem Loire-Gebiet vertrieben worden.
Ein wichtiger Faktor für die Entwicklung der verschiedenen Wein-Anbaugebiete im Mittelalter waren die Augustiner- sowie Benediktinermönche, welche den Weinbau voranbrachten und die zahlreichen Verkehrswege gut zu nutzen wussten. Besonders die gefährlichen Straßen trugen zur Nutzung der Loire bei, erwies sie sich doch als sicherere Alternative. Durch den freudigen Wein-Konsum der regierenden Könige, ob aus England oder Frankreich, wurde der Wein von der Loire immer beliebter und auch die Holländer entdeckten auf dem Seeweg diesen französischen Wein für sich.
Das 18. und 19. Jahrhundert stellte sich als eine schwierige Zeit für den Wein-Bau in Loire heraus. Zum einen wurden infolge der Französischen Revolution große Verwüstungen über das Land gebracht, besonders Angers und Nantes hatte aufgrund des Vendée-Aufstandes zu leiden. Zum anderen hatte man mit der Eisenbahn eine neue Transportmöglichkeit zur Verfügung, weswegen die südfranzösischen Erzeuger allmählich stärker in den Mittelpunkt rückten.
Anfang des 20. Jahrhunderts ging es an der Loire, auch nach einer überstandenen Reblaus-Katastrophe, wieder bergauf. Die Qualität rückte wieder in den Vordergrund, weswegen nun die berühmten Herkünfte entstehen und die verschiedenen Appellationen gegründet wurden.
2000 erklärte die UNESCO das Loire-Tal zum Weltkulturerbe. Somit gehen der Wein-Bau und die Kultur in Gestalt von Schlössern und historischen Städten eine einzigartige Symbiose ein, welche das einzigartige Flair der Wein-Region Loire ausmachen.

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