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Italien

Italien ist die Wein-Region mit der längsten und möglicherweise auch intensivsten Verbindung zu Wein und Weinbau. Nirgends anders ist Wein so dominierend, so wichtig für Mensch und Wirtschaft, wie in Italien. In allen 20 Provinzen in Italien wird Wein angebaut. Auf einer Rebfläche von 908.000 Hektar werden jährlich 60 Millionen Hektar Wein hergestellt, was dem französischen Niveau entspricht. In den 90er Jahren wurde auf einer Fläche von einer Million Hektar bis zu 75 Millionen Hektoliter Wein gekeltert. Das entsprach einer riesigen Anzahl von zehn Milliarden Flaschen Wein – absolute Spitze. Kein anderes Wein-Land der Welt stellte mehr Wein her als Italien.

Wein
Die höchsten Mengen Wein aus Italien werden in Venetien, Emilia-Romagna, Apulien und Sizilien produziert. Zusammen wird hier fast die Hälfte der jährlichen Weinproduktion aus Italien hervorgebracht. Die Qualität dagegen ist mehr im Wein aus dem Piemont, der Toskana und aus Friaul-Julisch Venetien zu suchen. In Italien werden insgesamt acht Millionen Hektoliter Qualitätswein gekeltert, 90% stammen aus den genannten drei Regionen.
Die Ertragsmengen pro Hektar Rebfläche variieren in Italien von Region zu Region stark, in Abruzzen werden bis zu 150 Hektoliter Wein je Hektar produziert. In Emilia-Romagna, Venetien und Apulien werden 100 Hektoliter, in Latium, Marken und Sizilien 80 Hektoliter Wein auf derselben Rebfläche erzeugt. In den Qualitätsweingebieten Friaul-Julisch Venetien, Piemont und Toskana werden dagegen nur 40 Hektoliter Wein pro Hektar hergestellt, das entspricht dem Niveau der besten Wein-Anbaugebiete Frankreichs.

Nach der letzten Reform besteht die Wein-Qualitätspyramide in Italien aus vier Stufen. Die unterste Stufe ist der Tafelwein, die Kategorie nennt sich Vino da Tavola (VdT). Die Neuerung der Reform bestand in der Einführung der Kategorie Indicazione Geogràfica Tìpica (IGT), eine geografische Herkunftsbezeichnung. Diese Kategorie soll dem französischen Landwein, dem Vin de Pays, ähneln. In dieser neuen Stufe sind nun die meisten der hochwertigen ehemaligen „neuen Tafelweine“, darunter die Super-Toskaner, zu finden. Diese Weine waren vorher nicht mit den DOC-Bestimmungen vereinbar, so dass sie lediglich als Tafelwein klassifiziert wurden. Dominierend in der Qualitätsweinerzeugung ist weiterhin die DOC, die Denominazione di Origine Controllata. Die Bestimmungen dieser Kategorie wurden in den letzten Jahren modernisiert. An der Pyramidenspitze ist die DOCG, die Denominazione di Origine Controllata e Garantita. Nur 20 Weine, darunter Barolo Barbaresco, Brunello di Montalcino, Chianti und einige andere Spitzenweine zählen zu dieser Kategorie.

Wein-Geschichte
Der Konsum von Wein ist in Italien weit verwurzelt. Alle gesellschaftlichen Schichten der alten Römischen Republik genossen Wein. Ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. erörterten Gelehrte die wichtigsten Fragen rund um das Getränk Wein und dessen Anbau. Dabei fokussierten sich die Gelehrten aus Italien von vor 2.000 Jahren ebenfalls auf die Fragen nach der richtigen Rebsorte, die klimatischen und Bodenverhältnisse, um die Techniken der Rebpflege und um die richtige Wein-Bereitung im Keller.

Um die Zeitenwende wurde der Weinbau in Italien intensiviert. Noch waren die Weingüter nicht allein auf den Weinbau spezialisiert, doch der Aufwand zur Wein-Herstellung wurde enorm gesteigert. Besonders in der Nähe der großen Absatzmärkte und Exporthäfen war diese Veränderung spürbar. Zudem wurden in der Weltmetropole Rom immer größere Mengen Wein benötigt. Das Potenzial, das im Wein steckte, wurden von den reichen Aristokraten schnell erkannt, so dass sie in neue Weingüter rund um Rom investierten. Wein spielte auch bei der Versorgung der römischen Legionen, die von 200 v. Chr. bis 100 n. Chr. den gesamten Mittelmeerraum unterwarfen, eine große Rolle. Hierbei handelte es sich aber eher um den einfachen Massenwein. Die römischen Spitzenweine hatten nach Eroberung Galliens eine beinahe ungreifbare Spitzenstellung inne. Zu diesen Spitzenweinen aus Italien zählten die verschiedenen Arten des Falerner aus Kampanien, aber auch die süßen Weissweine aus Alba und Velletri, der Caecuber sowie noch viele andere Weine aus Etrurien (Toskana) und Magna Graecia, darunter der Tarentiner und der Cirò. Diese Spitzenweine waren jedoch rar und teuer und somit nur Privilegierten mit einem gefüllten Geldbeutel vorbehalten.

Die antiken Spitzenweine aus Italien gingen mit dem römischen Kaiserreich im 5. Jahrhundert unter. Der Weinbau wurde fortan noch betrieben, kam ab dem frühen Mittelalter ähnlich wie Wirtschaft, Wissenschaft und Literatur in Italien jedoch zum Stillstand. Der Retter vom Wein aus Italien war letztendlich Karl der Große. Er eroberte weite Teile Italiens, belebte das römische Kaisertum wieder und holte Italien wieder in den abendländischen Kulturkreis zurück. Daraufhin begann die Wirtschaft in Italien zu blühen. Im 14. Jahrhundert war Italien wieder Zentrum wirtschaftlicher Macht Europas. Zu dieser Zeit widmeten sich reiche bürgerliche Kaufmannsfamilien wie Antinori und Frescobaldi dem Weinbau zu. Noch heute produzieren diese Familien Wein. Wein aus Italien wurde alsbald Exportschlager nach Deutschland, Niederlande, England, Spanien bis gar in den östlichen Mittelmeerraum.
Viele der heute bekannten Traubensorten dienten schon damals der Wein-Herstellung. Einziges Manko war, dass Italien politisch zersplittert war. Auf Grund dessen kam es zu einem Qualitätsverfall der Weine aus Italien, was sich auch negativ auf den Export auswirkte. 1861 erlangte Italien seine politische Einheit, für den Weinbau ging es aber erst mal noch nicht bergauf, da der Mehltau und die Reblaus Einzug nahmen und verheerende Auswirkungen hatten.

Italienischer Wein, wie wir ihn heute kennen, hat sich erst im 20. Jahrhundert neu entwickelt, vom Stil her sind die meisten Weine gar erst einige Jahrzehnte jung. Berühmter Wein, wie Barolo, Chianti oder Orvieto, wurde bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts noch vorwiegend süß und mit leichter Kohlensäure ausgebaut.
Über die letzten Jahrzehnte haben die Winzer nichts ausgelassen, um Wein aus Italien an die international gültigen Standards heranzuführen. Darin lassen sich auch die enorme Kreativität und der riesige Eifer der Winzer aus Italien begründen. Hier entstanden der Brunello di Montalcino und die Idee der Anpflanzung klassischer französischer Reben nach dem 2. Weltkrieg.

Klima und Geografie in Italien
Auf Grund der südlichen Lage von Italien könnte man annehmen, dass der Wein ähnlich wie jener aus Spanien oder Frankreich traditionell schwer, üppig und sogar etwas breit sein könnte. Durch die Topografie von Italien ist diese Annahme jedoch völlig falsch. Im Gegenteil: Hinsichtlich seiner klimatischen und geografischen Beschaffenheit hat Italien das Potenzial für den perfekten Wein-Anbau. Das Kleinklima ist in den Wein-Bergen von Italien oft viel kühler, als man auf Grund der mediterranen Lage annimmt.
In Italien sind alle Klimazonen, vom subalpinen Klima im Norden bis zu Mediterran-subtropischem im Süden zu finden. Im Norden ist der Weinbau in geschützten Flusstälern ansässig. Dort profitiert man von warmen südlichen Luftströmungen, vor den eisigen Einflüssen der Alpen-Hochlagen ist man jedoch geschützt. Manche Wein-Baugebiete können von der Lage an großen Wasserflächen, die die Klimaverhältnisse regulieren, profitieren.
Die Berglandschaft der Alpen hat im Süden von Italien eine ganz andere Funktion, denn sie gibt den Winzern die Möglichkeit, sich in nahezu jeder Wein-Region die idealen klimatischen Bedingungen auszusuchen. Dabei muss man nur beachten, dass man Reben anpflanzt, die für die in den Höhenlagen langen Reifeperioden geeignet sind. In Italien wird so trotz mediterranem Klima feiner Wein gekeltert. Weissweine mit moderatem Alkoholgehalt dominieren im Süden Italiens durch ihre animierende Frische. Im Norden wird eher körper-, alkohol- und extraktreicher Wein erzeugt, wie zum Beispiel der langsam reifende Nebbiolo, die Grundlage der Spitzen-Rotweine Barolo und Barbaresco.
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