Grappa
Als Grappa bezeichnet man einen aus
Italien oder der italienischen
Schweiz stammenden Edelbrand aus
Trester. Trester eine breiige Masse aus den Schalen, den Kernen, dem Fruchtfleisch und eventuell auch den Stielen (insofern diese vorher nicht entfernt wurden) der Trauben nach dem Pressen. Der Trester dient als Basisbestandteil für Grappa. Der Grappa wird aus diesem vergorenen alkoholhaltigen Pressrückständen bei der Weinherstellung, destilliert. Damit aus dem Brand ein Grappa wird, muss dieser einen Mindestalkoholgehalt von 37,5 Volumenprozent
Alkohol erreichen. In der Regel liegen die meisten Grappas zwischen 30°vol und 48°vol. Alkohol. Es gibt aber auch Ausnahmen mit bis zu 70°vol. Alkohol. Trester- oder Grappabrand stammt vermutlich aus dem 11. Jahrhundert. Dokumente aus der Zeit der ersten Destiallation von Weinen um 1540 und der ersten Kreuzzüge belegen dies. Der Name Grappa taucht jedoch erstmals im Jahre 1451 auf, als eine piemontesischer Notar, seinen Nachfahren, eine Destillationsanalge und mehrere Flaschen aquavit bzw. 'grape' (zu dt. Grappa) vermacht. Nach der Grappa anfänglich ein Dasein als "Armeleute Brand" fristete, avancierte der Grappa in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhundert zum Edelbrand und Vorzeigeprodukt Italiens und italienischer Lebenskultur - La
dolce Vita!. Grosse Namen wie Jacopo Poli, Berta, Marzadro, Nonino, Rossi di Angera, Inga, Pietro Mazzetti, Bonollo u.a. schafften den Sprung in die internationale Vermarktung. Heute ist Grappa ein italienisches Kulturgut, vergleichbar mit Espresso und wird ähnlich wie
Whisky in viellerlei Varianten angeboten. Von klaren reinen Brand über gereifte Grappen in unterschiedlichen Holzfässern ausgebaut und sogar alten Whisky-, und Sherryfässern bieten die Destillateure ein breites Sortiment an.
Text: BELVINI.DE