Gobelet
Dabei werden Rebstöcke als freistehende Büsche geschnitten, so dass sich die Triebe gleichmäßig in alle Richtungen ausbreiten können. Die jungen Triebe wachsen nun nach oben, während sich am einjährigen Holz die Trauben bilden.
Ergebnis ist, gerade wenn die Jungtriebe zu lang werden und nach unten hängen, dass der Stock auf seine eigenen Trauben Schatten wirft. Daher wird Gobelet auch nur in sehr sonnigen und warmen Regionen angewendet, während man auf dem Weg Richtung nördliche und südliche Weinbaugrenze (Wales, Saale-Unstrut, verschiedene Regionen Neuseelands) so viel wie möglich Sonnenlicht einfangen will und die Reben so auch erzieht.
Bekannt ist Gobelet also vor allem aus südlichen und warmen Regionen, wobei man sie in Kalifornien, Australien oder Südafrika gerne mit dem Namen Bush vines umschreibt, was passend die Form der Reben umschreibt.
In Spanien nennt man Gobelet hingegen en vaso, in Portugal en taça und in Italien alberelli a vaso. Alle Umschreibungen beziehen sich also auf die Form, die eben an eine Vase oder einen Pokal erinnert.
Mittlerweile wird Gobelet nur noch in sehr wenigen Regionen verwendet, da die Weinberge sich nicht maschinell bearbeiten lassen und andere Wuchssysteme höhere Erträge liefern.