Gamay
Gute Gamay-Weine punkten mit viel Frucht wie von Erdbeeren und Himbeeren, gelegentlich auch ein Hauch von Johannisbeere. Zudem sind Anklänge von Kirschen zu schmecken. Bestimmte Sorten enthalten florale Töne von z.B. Iris oder Veilchen. Andere Weine weisen auch Birndrops und Banane auf, das ist auf die häufig angewandte macération carbonique zurückzuführen.
Wo die Gamay Rebe genau herkommt, steht nicht genau fest. Ihr voller Name lautet Gamay noir à jus blanc, ein Hinweis auf das helle Fruchtfleisch. Die Rebe wuchs wohl schon vor Ankunft der Römer in Frankreich, andere Experten behaupten, dass sie ihren Ursprung im Nahen Osten hat. In burgundischen Überlieferungen hat der Ritter Du May von einem Kreuzzug eine unbekannte Rebsorte mitgebracht und sie auf seinem Schloss in der Côte d'Or angepflanzt.
Genau belegt ist jedoch die große Beliebtheit von Gamay zu Zeiten des Mittelalters. Der burgundische Herzog Philipp der Kühne, der die Rebe als „sehr schlecht und unaufrichtig“ bezeichnete, weil Gamay damals noch schlechte Weine lieferte, ließ die Rebe 1395 verbieten. Noch heute spielt Gamay an der Côte d'Or nur eine kleine Rolle. Dort wird Gamay in der Regel mit Pinot Noir zur Bourgogne Passetoutgrains verschnitten. In der Wein-Region Mâconnais ist der Gamay Bestandteil für die roten Weine Mâcon oder Mâcon Supérieur. In Beaujolais jedoch dort nimmt der Gamay die Hauptrolle ein, dort regiert er gar absolutistisch.
Gamay Weine werden zudem in Australien, Bulgarien, Kanada, Kroatien, Israel, Italien, in der Niederlanden, Neuseeland, Rumänien, Russland, in den USA, in Südafrika und der Schweiz gekeltert.