Erbacher Siegelsberg
Der 14,9 ha große Erbacher Siegelsberg liegt direkt oberhalb des Erbacher Marcobrunns an der alten Bundesstraße von Erbach nach
Hattenheim. Wegen seiner direkten Nachbarschaft wird er auch immer – völlig zu Unrecht - als der kleine Bruder des Marcobrunns bezeichnet. Der nach Süden ausgerichtete
Weinberg liegt in 110 Meter Seehöhe und weist eine Hangneigung von 10 bis 20 % auf. Der gute Schutz vor Nord- und Ostwinden ermöglicht eine verhältnismäßig frühe
Blüte und Reife. Die Böden bestehen aus Tonschichten mit Lösslehmauflage durchsetzt mit zum Teil mittelschwerem tertiärem Mergel und hohem Feinerdeanteil. Die gute Wasserführung verhindert das Auftreten von Staunässe.
Im Hinblick auf den Namen gibt es unterschiedliche Ableitungen. So kann er beispielsweise von einem frühen Kaufabschluss (gesiegelter Vertrag) oder vom Salomonsiegel, einer mit Maiglöckchen verwandten Pflanze, her stammen. Wahrscheinlicher ist jedoch die Herkunft von einem Personennamen: In der Stiftungsurkunde des Elisabethen-Altars in Kiedrich von 1393 wird ein Bäcker (Pistor) Sigelo aus Eltville genannt. Auch die Eignung des Bodens (Lehm, Ton) für die Herstellung von Ziegeln könnte den Namen geprägt haben.