Eisenberg
Eisenberg ist ein Weinbaugebiet in Österreich, das sich geografisch mit dem Südburgenland deckt, jedoch unter der herkunftsgeschützten Bezeichnung „Eisenberg DAC“ seit 2010 nochmals eigenen Regularien unterliegt. Das Gebiet ist situiert zwischen Ungarn und Slowenien (im Süd-Osten), der Steiermark und Niederösterreich (im Westen) sowie dem Mittelburgenland (im Norden). Es umfasst die Verwaltungsbezirke Oberwart, Güssing und Jennersdorf mit dem namensgebenden ‚Zentrum‘ – dem Eisenberg bei Deutsch Schützen-Eisenberg im Bezirk Oberwart.
Rebsorten und Anbau
Obwohl in der Region Eisenberg nachweislich seit den Kelten Weinbau betrieben wird, beträgt die Gesamtrebfläche nur knapp über 500 Hektar. Bedeutende Rebsorten sind Blaufränkisch, Welschriesling und Zweigelt. Bekannt sind vor allem der sortenreine Blaufränkisch und die Verschnitt-Weinspezialität Uhudler. Der Anbau erfolgt vorrangig auf schmalen Parzellenstreifen – ein Resultat der Realteil-Erbschaftsregelung. Vor allem früher baute man die Weine direkt im Weinberg aus – in sogenannten Kellerstöckl‘n, die auch heute noch überall im Südburgenland zu finden sind und zur Idylle beitragen. Die Weingüter sind oftmals sehr klein werden nebenerwerblich betrieben, wobei die Buschenschank-Kultur (der Verkauf und Ausschank vor Ort) prägend ist.
Klima und Bodenstruktur
Die südliche Lage begünstigt allgemein wärmere Einflüsse – die Region ist somit geprägt vom Übergang zwischen kontinentaler und mediterraner Zone. Hinzu kommen zahlreiche mikroklimatische Taleinschlüsse und insgesamt höhere und steilere Lagen als im restlichen Burgenland. Den Trauben ist dadurch eine besondere Reife gegeben. Die Bodenstruktur ist geprägt durch Lehm mit hohem Eisenanteil, welcher sich auf Schiefer, Quarz und Serpentinit befindet. Vor allem der Eisenanteil trägt zum charakteristischen Profil der Weine bei, das leicht spannungsgeladen und pikant-kräutrig ist, gleichzeitig aber weich und elegant. Der erfrischend-fruchtige Grundton erhält somit eine mineralisch-erdige Ausbalanciertheit.
Eisenberg DAC
Über diese allgemeinen Spezifika der südburgenländischen Region hinaus (welche unter der Qualitätsbezeichnung „Burgenland“ vertrieben werden) wurden mit Einführung der DAC-Regulierung im Jahr 2010 (gültig ab Weinjahrgang 2009 bzw. 2008 für Reserve-Weine) weitere regionaltypische Merkmale festgelegt. Ein „Eisenberg DAC“-Wein darf demnach nur aus der Rebsorte Blaufränkisch bestehen, wobei keinerlei Verschnitt zulässig ist. Der Anbau muss stets in der Region erfolgen, der Ausbau und die Abfüllung ebenfalls, obwohl hierfür eine Ausnahmegenehmigung eingeholt werden kann. Der Restzuckerhalt darf 4 Gramm pro Liter nicht überschreiten und es sind lediglich die Abfüllmengen 0,375 Liter oder 0,75 Liter zugelassen. Ein Vielfaches dieser Mengen wäre ebenfalls regelkonform. Die Kennzeichnung des Erntejahres ist verbindlich. Ob Naturkork, Schraub- oder Glasverschluss zum Einsatz kommt, ist egal, allerdings muss eine spezifische Kapsel verwendet werden, deren Optik vom Regionalen Weinkomitee Burgenland bestimmt wird.
Darüber hinaus gelten zwei Kategorien, die auf ernte- und ausbauspezifische Besonderheiten Rücksicht nehmen: 1. Eisenberg DAC, 2. Eisenberg DAC Reserve. Während der Geschmack für beide Kategorien als „sortentypisch, fruchtig, mineralisch-würzig“ festgeschrieben ist, gilt für die Reserve zudem der Ausbau im „traditionellen großen Holzfass oder im Barrique“ sowie ein Mindestalkoholgehalt von 13,0 % und längere Lagerzeit (Verkauf nicht vor 1. März des auf Ernte zweitfolgenden Jahres). Die Standardversion hingegen kann bereits ab dem 1. September des ersten auf die Ernte folgenden Jahres verkauft werden und muss nur mindestens 12,0 % Alkoholgehalt aufweisen. Hier ist jedoch die Farbe als „gedecktes kräftiges Rot“ definiert. Die Erntezeit für den regulären Eisenberg liegt meist zwischen Ende September und Mitte Oktober, die Erntezeit für den Eisenberg Reserve meist zwischen Mitte und Ende Oktober.