Constantia
Der holländische Gouverneur Simon Van der Stel gründete im Jahre 1679 in der Kapregion in Südafrika die Stadt Stellenbosch. Im Jahre 1685 erwarb er ein großes Grundstück, den er nach der von ihm geschätzten Tugend ”Constantia” (Beharrlichkeit) nannte. Stel baute den Besitz zu einem fürstlichen Gut aus und beschäftigte sich mit Obst- und Weinbau. Er experimentierte mit verschiedenen Rebsorten wie Palomino (die Sherry-Traube), Sémillon und Chenin Blanc (Steen). Aus Muscat d´Alexandrie wurde ein süßer, gespriteter Wein produziert, der weltweit einen legendären Ruf erlangte. Es gab von ihm damals weiße, bernsteinfarbene und rote Varianten. Die europäischen Herrscherhöfe zogen diesen Wein anderen Süßweinen wie sogar dem Yquem, dem Tokajer oder dem Madeira vor. Der bekannte Wein-Autor Hugh Johnson verkostete 1970 einen Jahrgang 1830. Er schreibt, daß der damals 140 Jahre alte Wein noch immer süß, vollmundig und außerordentlich harmonisch schmeckte.
Das Wein-Gut wechselte dann mehrmals den Besitzer. Vor allem durch die Mehltau- und Reblaus-Katastrophen wurde dann gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Wein-Produktion eingestellt. Im Jahre 1986 erfolgte unter dem Namen ”Vin de Constance” eine Wiedergeburt des berühmten Weines. Er wird auf ”Klein Constantia” aus der Rebsorte ”Muscat de Frontignac” gekeltert. Weiters wird hier ein Rotwein im Bordeaux-Stil mit der Bezeichnung ”Marlbrook” produziert. Das heute im Staatsbesitz befindliche Weingut besteht aus den Teilen ”Groot Constantia” und ”Klein Constantia”. Hier werden Weine aus den Rebsorten Chardonnay, Riesling, Pinotage und Cabernet Sauvignon produziert.