Chiaretto
Was unterscheidet Chiaretto von anderen Roséweinen?
Chiaretto ist die italienische Bezeichnung für einen Roséwein vom Ufer des Gardasees. Dieser in Venetien und der Lombardei beliebte Weinstil entspricht einem als Rosé gekelterten Bardolino – also einer Rotweincuvée aus den Rebsorten Corvina, Rondinella, Molinara. Chiaretto Roséwein ist zumeist dichter, farbstärker und aromatischer als sein leichtfüßiger Bruder „Cerasuolo“.
Erfinder des Chiaretto soll Pompo Molmenti, ein Rechtsanwalt und Schriftsteller aus Venedig, gewesen sein. Der Entstehungsgeschichte nach, zog es den Venezianer an den Gadasee, um dort ein junges Mädchen aus reichem Hause mit einigen Hektar Rebland zu heiraten. Während eines Aufenthaltes in Paris lernte er dann den französischen Roséwein Clairet kennen und lieben. Wieder am Gadarsee, kam er nun auf die Idee, den Most der roten Trauben nur für wenige Stunden in Kontakt mit den Schalen kommen zu lassen und den Wein im Anschluss wie einen Weißwein zu behandeln. So soll Molmenti schon 1896 das Verfahren entwickelt haben, das noch heute – natürlich in abgewandelter Form – für die Erzeugung von Chiaretto genutzt wird.
Das schillernde Rosa des Chiaretto mag darüber hinwegtäuschen, dass sich hinter dieser schlanken, zarten Gestalt ein – für Rosé-Verhältnisse – kräftiger Körper verbirgt. Sein Bukett entfaltet oft fruchtige Noten von frischen Erdbeeren und Himbeeren sowie würzige Zimt- und Nelken-Aromen. Nicht selten gesellt sich eine leicht salzige, mineralische Note dazu. So passt ein Chiaretto nicht nur zu leichten Fischgerichten und Salaten, sondern auch zu Pasta-Gerichten mit Tomaten und gegrilltem Geflügel.
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