Cabernet Franc
Sortenreine Cabernet Franc Weine sind tannin- und säureärmer als Cabernet Sauvignon Weine. Dafür ist ihr Aroma ausdrucksvoller. Beeren und rote Früchte wie schwarze Johannisbeeren, Erdbeeren und Himbeeren, pflanzliche Elemente wie Kartoffelschalen und grüne Paprikaschoten sowie florale Töne (Veilchen) sind in diesen Weinen zu schmecken. Andere Weine enthalten Kaffee, Schokolade und erdige Elemente.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit geht man davon aus, dass der Cabernet Franc eine Mutation vom Cabernet Sauvignon ist. Er ist seit Jahrhunderten nachweisbar im Bordeaux heimisch. Dort dient er vor allem als Verschnittpartner, der das Aroma bereichert. In Pomerol, Saint-Emilion und anderen Wein-Gebieten um Libourne am Nordufer der Dordogne nimmt der Cabernet Franc etwa 30 bis 40% der Gesamtrebfläche ein. Reinsortige Cabernet Franc Weine sind jedoch eher Seltenheit im Bordeaux. Nur die Loire liefert solche reinsortige Weine.
Ein Protokoll von 1784 verlieh nur zwei von 34 untersuchten Rebsorten im Libournaise das Prädikat „hervorragend“: Merlot und Bouchet (d.h. Cabernet Franc). Angeblich holte der Verwalter von Kardinal Richelieu, Abt Breton 1631 Cabernet Franc Stöcke aus Bordeaux. Daher soll die Rebe ihre Beinamen „Plant breton“, aus dem später einfach „Breton“ wurde, haben. Die Rebe kann aber durchaus schon früher im Loire-Tal gestanden haben. In Bourgueil soll in einer noch heute bestehenden Benediktinerabtei schon 1089 Cabernet Franc angepflanzt worden sein.
Cabernet Franc Weine werden zudem in Australien, Brasilien, Frankreich, Italien, Spanien, Ungarn und den USA in größerem Umfang hergestellt. In Albanien, Argentinien, Bulgarien, Kanada, Chile, Neuseeland, Rumänien, Russland, Slowenien und Südafrika gibt es ebenfalls Rebflächen mit Cabernet Franc.