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Burgund

Burgund - Allgemein
Das Burgund-Wein-Gebiet ist eines der berühmtesten und ältesten französischen Wein-Anbaugebiete. Burgund ist ein Mythos unter Wein-Kennern - nicht wenige schwören darauf, dass ein großer Pinot Noir von der Côte des Nuits von keinem anderen Rotwein der Welt an Komplexität, Fülle und Ausdruck übertroffen werden kann. Für die Weißweine der Region gilt genau dasselbe. Gleichzeitig ist der Besitz in Burgund sehr zerstreut, was Schwankungen in den Qualitätsunterschieden hervorbringen kann. Dennoch steht fest, dass die Wein-Region Burgund eines der berühmtesten der Welt, gleichzeitig aber auch sehr komplex ist.
Die Rebflächen von Burgund liegen südöstlich von Paris und bilden zwischen Dijon und Lyon ein etwa 300 Kilometer lang gestrecktes Band. Dort finden sie auf den früh besonnten Ost- und Südosthängen ideale Wachstumsbedingungen. Auf etwa 24.000 Hektar Rebfläche werden jährlich ca. 180 Millionen Flaschen Wein produziert.
Die Wein-Region Burgund besteht aus fünf bedeutenden Erzeugerregionen, welcher sich von Nord nach Süd erstrecken: Chablis, die Côte d'Or mit ihren Bereichen Côte de Nuits und Côte de Beaune, die Côte Chalonnaise, Mâconnais und dem Beaujolais, welches offiziell zwar zu Burgund gehört, aufgrund größerer Unterschiede dennoch einen gewissen Sonderstatus besitzt.
In den meisten Wein-Gebieten ist es so, dass eine Lage einen Besitzer hat und einen Wein erzeugt. Im Burgund stellt sich die Vorgehensweise etwas anders dar. Hier gehören viele Rebgärten mehreren Erzeugern, manchmal sogar Dutzenden, welche ihre Parzellen nach eigenem Gutdünken bearbeiten und eventuell selbst den Wein nach ihrer eigenen Methode keltern und ausbauen. Aus diesem Grund stammen von jeder Lage unterschiedliche Weine von verschiedener Qualität, tragen aber dennoch alle denselben Namen und erzielen vielleicht sogar in etwa denselben Preis. Dies erschwert dem Konsumenten die Auswahl außerordentlich. Zusammenfassend kann gesagt werden, wer im Burgund über Wein Bescheid wissen will, zunächst über die Wein-Erzeuger Bescheid wissen muss.

Weinreben im Burgund
Das Burgund ist ein Gebiet par excellence für rebsortenreinen Wein. Das burgundische Wein-Verständnis strebt nach höchster Komplexität durch das Ausloten der Vielfalt der Wein-Rebsorten. So werden alle besseren Burgunder ausschließlich aus Pinot Noir erzeugt, alle besseren Weißweine ausschließlich aus Chardonnay. Für roten Beaujolais ist nur Gamay zugelassen. Seltener wird auch die Weißweinrebe Aligoté verwendet.
Der Pinot Noir hat einen Anteil von ca. 36 Prozent am Sortenbestand in und seit der Gründung der Wein-Region Burgund den Ruf seiner großen Rotweine begründet. Gleichzeitig ist er eine Herausforderung, denn die Sorte ist im Anbau undankbar, zu keltern sehr schwierig und der Ausbau erfordert viel Fingerspitzengefühl. Die Reben treiben zeitig im Frühjahr aus, was sie anfällig für Spätfrost in Burgund macht. Um homogen auszureifen und intensive Aromen zu bilden, benötigt die Sorte eine lange, ausgeglichene Vegetationsperiode, in welcher Hitze ihr ebenso sehr schadet wie Feuchtigkeit. Der Pinot Noir erfordert im Weinberg höchste Sorgfalt. Mit hoher Pflanzdichte versuchen viele Winzer in Burgund, die Wüchsigkeit und Ertragsfreude des einzelnen Rebstocks zu begrenzen. Alte Reben versprechen in besonderem Ausmaß hohe Wein-Qualität, weil sie einerseits tief und verzweigt wurzeln und andererseits von sich aus weniger ertragreich sind. Guter Pinot Noir erzeugt schöne schwarzviolette Trauben, deren Beeren einen gehaltvollen blassen süßen Saft enthalten.
Der Chardonnay in Burgund hat einen Anteil von 46 Prozent am Sortenbestand und ist seit sehr langer Zeit Bestandteil der Rebsorten im Wein-Gebiet Burgund. Gegenüber zum Pinot Noir ist der Chardonnay sehr pflegeleicht. So ist er weniger anfällig gegen Virus- und Pilzerkrankungen, allerdings durch seinen frühen Austrieb von Spätfrost gefährdet. Er toleriert höhere Erträge, ohne qualitativ völlig einzubrechen, reift homogen aus und liefert konstant hohe Mostgewichte. Traditionelle Weintypen sind in Burgund goldfarben, würzig und von ausladender Breite.
Die Beeren des Gamay sind größer als die des Pinot, sein Fruchtfleisch sehr saftig und seine Beerenhaut dünn.
Die ertragreiche Sorte des Aligoté, welche sechs Prozent des Sortenbestandes in Burgund ausmacht, ist eine mittelfeine Rebsorte. Der ertragreiche Aligoté neigt zu herber Säure, entwickelt aber in guten Lagen und reifen Jahrgängen Fülle und eine bemerkenswerte Würze. Einfachere, eher magere Aligoté-Weine werden gern zur Produktion von Crémant und für den typischen Kir, einen Aperitif mit Johannisbeerlikör, herangezogen.

Wein im Burgund
In Chablis, dem nördlichsten Teilgebiet von Burgund, wird einer bekanntesten Weißweine überhaupt geboren: der Chablis-Wein. Dies hängt mit dem besonderen Untergrund im nördlichen Burgund zusammen, eine mächtige Kalkschicht, welche aus den unzähligen Skeletten meist kleiner Austern entstand. Typisch für einen Chablis-Wein ist der grüne Reflex und ein mineralischer Geschmack, welcher zugleich eine saftige Frucht und mundwässernde Säuren besitzt. Heute ist der Wein weniger kreidig-kühl als früher, aber eine gewisse Verhaltenheit ist vorhanden, da der Chablis-Wein praktisch nie überschwänglich schmeckt.
Das Côte d'Or, ein weiteres Teilgebiet des Burgund, ist in zwei Teile gegliedert, die nördliche Côte de Nuits und die südliche Côte de Beaune. Die Rotweine aus Côte de Nuits sind im Allgemeinen etwas kräftiger und substantieller als jene aus der Côte de Beaune. Sehr gute Rotweine aus der Wein-Region kennzeichnen sich durch eine Vollmundigkeit, viel Extrakt und Körper sowie höchste Eleganz aus. Große Namen sind hier Chambertin, Musigny und Clos de Vougeot. Im Süden sind die Böden sehr unterschiedlich und in diesem Teil werden aus Chardonnay die großen Weißweine erzeugt. Diese sind kräftig, nachhaltig und trocken, wie zum Beispiel der Montrachet, Meursault und Corton Charlemagne.
Die Côte Chalonnais steht etwas im Schatten der großen Namen im Wein-Gebiet von Burgund. Hier werden alle vier Rebsorten angebaut, es gibt sowohl Weiß- wie auch Rotweine. Der Chardonnay ist frisch mit Nußaromen, der Aligoté weich und blumig.
In der vierten Zone in der Wein-Region Burgund, in Mâconnais, sind die Weißweine fruchtig und bukettreich. Der Pouilly-Fuissé ist der bekannteste von ihnen. Dieser Wein ist ein feiner, reicher, bukettreicher und trockener Wein, nicht zu verwechseln mit dem bekannteren Sauvignon-Weißwein Pouilly Fumé von der östlichen Loire.

Klima in Burgund
Das Klima im Wein-Gebiet Burgund ist weder besonders warm noch besonders trocken. Der Winter ist kalt und kann - vor allem in Chablis - bis in den späten Frühling hinein mit Spätfrösten wiederkehren. Der Sommer in Burgund ist kontinental warm, aber weitaus unbeständiger als in den südlicheren Weinbauzonen. Zur Zeit der Blüte und Lese bedrohen vor allem Niederschläge das Ergebnis in Burgund. Somit kommt der risikobereiten Ertragsdisziplin des Winzers durch kurzen Anschnitt höchste Bedeutung zu. Die Jahrgangsschwankungen sind dementsprechend in Burgund unvermeidlich größer als in klimatisch gemäßigteren Wein-Gebieten. Andererseits kann gerade der Pinot Noir im Klima von Burgund eine Mischung aus Feinheit und Wucht, aus Eleganz und Kraft erlangen, welche weltweit ohne Vergleich ist.

Geschichte des Burgund
Die Geschichte der Wein-Region Burgund reicht bis ins zweite Jahrhundert nach Christus zurück, als die Römer noch Rebbau betrieben. Möglicherweise haben aber die Kelten schon vorher Wein-Bau in Burgund betrieben. Richtigen Auftrieb bekam die Burgunder Wein-Geschichte durch klösterliche Schenkungen im Mittelalter, wodurch der Klerus in den folgenden Jahrhunderten nicht nur immer mächtiger, sondern auch im Bereich "Wein" maßgebend" für die Wein-Baugeschichte in Burgund wurde. Durch den 1098 in Citeaux nahe Nuits-St-Georges gegründeten Zisterzienserorden wurde die klösterliche Wein-Baukultur systematisch gefördert. In der weiteren Geschichte von Burgund gab es zwei Ereignisse, welche bis in unsere Zeit nachwirken: Im Jahr 1395 erließ Philipp der Kühne, dass die Sorte Gamay aus Burgund verdrängt werden solle, womit der qualitativen Vorherrschaft des Pinot Noir der Weg geebnet war. 1443 schließlich stiftete der Kanzler Philipps des Guten, Nicolas Rolin, die Hospices de Beaune, deren jährliche Versteigerung noch haute als wichtigster Gradmesser der Wein-Konjunktur in Burgund gilt.
Nach der Französischen Revolution strukturierte das napoleonische Erbrecht Anfang des 19. Jahrhunderts die bis zum heutigen Tag geltenden Sozial- und Besitzverhältnisse von Burgund. Grundbesitz vererbt sich seither anteilig an alle Kinder eines Elternpaares, sodass auf die einzelnen Besitzer tendenziell immer kleinere Parzellen entfallen.
1851 fuhr erstmals die Eisenbahn von Dijon nach Paris, womit mit dem näher gerückten Absatzmarkt die Nachfrage von Weinen aus Burgund stark anstieg.
Alle diese Ereignisse, welche teilweise weit in der Vergangenheit liegen, beeinflussten das Wein-Gebiet Burgund maßgeblich und haben aus ihm das gemacht, was es heute ist: eine der berühmtesten der Wein-Regionen.
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