Bergland
Das Bergland ist eines der fünf österreichischen Weinbauregionen, das die Weinbaugebiete Kärnten, Oberösterreich, Vorarlberg, Tirol und Salzburg umfasst. Insgesamt beträgt die Rebfläche etwa 260 ha. Der Name ist zurückzuführen auf die, vor allem bei Touristen beliebte, Gemeinsamkeit all dieser Weinbaugebiete (und Bundesländer) – ihre bergige Landschaft. Die alpine Nähe ist auch der Grund für das eher kühlere Klima und die teilweise sehr schwierige Bewirtschaftungssituation, weshalb vor allem Reben in exponierten Lagen und mikroklimatischen Wärmezonen angebaut werden. Deshalb kommen vor allem frühreifende Sorten wie Frühroter Veltliner, Müller-Thurgau und Chardonnay zum Einsatz. Aber auch Grüner Veltliner, Zweigelt, Roesler und später reifende Rieslinge sind vertreten.
Weinbau im Bergland – damals und heute
Wein spielte im Bergland zu früheren Zeiten eine größere Rolle als heute. Vor allem im Spätmittelalter (14. bis 16. Jahrhundert) florierte in Oberösterreich eine Kultur des Weins, wovon noch zahlreiche Namen und Gebäude – wie zum Beispiel Schloss Weinberg – zeugen. Klimatische Umwälzungen und infrastrukturelle Veränderungen rückten in der Folgezeit jedoch eher das Bier als Leitgetränk in den Fokus der Region, sodass Wein stetig an Bedeutung verlor. Vor allem in jüngster Zeit hat jedoch das Interesse an Weinen aus dem Bergland wieder zugenommen – seitens einzelner-Winzer und Weinbauverbände, aber auch seitens des Endverbrauchers, sodass wohl in Zukunft die Spezialitäten dieser Weinbauregion wieder verstärkt wahrgenommen werden. Obwohl derzeit noch keine DAC-Regulierung für die Weinbaugebiete des Berglands besteht, ist dies somit zukünftig durchaus denkbar. Auch regelmäßige Auszeichnungen der regionalen Weine bei angesehenen österreichischen Weinwettbewerben wie SALON weisen in diese Richtung.
Die Weinbaugebiete
Kärnten
Das derzeit mit über 150 der insgesamt ca. 260 ha am stärksten vertretene Weinbaugebiet des Berglands ist Kärnten. Hier werden vorwiegend Chardonnay, Weißburgunder, Sauvignon Blanc, Traminer, Grau- und Blauburgunder sowie Zweigelt kultiviert. Unter anderem die Gegend um St. Veit sowie das Lavant- und Jauntal sind dafür prädestinierte Orte, die eher mediterran statt atlantisch geprägt sind.
Oberösterreich
Auf knapp 90 ha werden in Oberösterreich vorwiegend Grüner Veltliner, Roesler, Zweigelt sowie Chardonnay angebaut, wofür unter anderem entlang des Donautals und des Machlandes beste Bedingungen gegeben sind. Großartige Jahrgangsweine und einzigartige Lagen stehen für eine wachsende regionale Weinkultur.
Vorarlberg
Etwas über 10 ha Rebfläche finden sich im Vorarlberg, wo Weinliebhaber Riesling, Blauburgunder und Müller-Thurgau zu schätzen wissen. Vor allem der nahegelegene Bodensee erweist sich hier als ebenso großer Wärmespeicher wie Qualitätsgarant. Aber auch steilere Lagen, etwa im Walgau oder in Feldkirch, sind gefragt.
Tirol
Um die 10 ha Reben gibt es gegenwärtig in Nordtirol, wo ungeachtet der kleinen Anbaufläche eine ganze Vielfalt an Sauvignon Blanc, Müller-Thurgau, Grüner Veltliner, Chardonnay, Weißburgunder, Zweigelt und Blauburgunder hervorgeht, die insbesondere in der lokalen Gastronomie ein Geheimtipp sind, bringen doch die spezifischen, ertragsreduzierten Lagen ihre ganz eigene Charakteristik in den Wein.
Salzburg
Über 5 ha werden derzeit in Salzburg kultiviert – dies erst seit Anfang des 21. Jahrhunderts und vorrangig mit dem Frühroten Veltliner. Der Mönchsberg liefert dafür sehr gute Bedingungen. Aber auch andere Weingärten sind in ihrer Urbarmachung begriffen und werden künftig das Thema Salzburg und Wein in den Vordergrund rücken.