Barolo
Der auch als „Wein der Könige“ bekannte Barolo ist sicher nicht nur das Aushängeschild des Piemont, sondern überhaupt einer der besten Weine Italiens. Benannt nach der kleinen Gemeinde Barolo unweit von Alba, zeichnet er sich durch kräftige Tannine und ein hohes Alterungspotenzial aus.
Seine Geschichte beginnt Mitte des 18. Jahrhunderts, wobei es sich damals aber noch um einen Süßwein handelte. Die Trauben für Nebbiolo werden sehr spät gelesen und so war es in der Zeit der Vergärung oft schon so kalt, dass die Hefen abstarben und der Zucker nur zum Teil in Alkohol umgewandelt wurde.
Im 19. Jahrhundert entstand schließlich durch den Impuls von Giulia Falletti, der Marquise von Barolo, der Wein in seiner heutigen Form. Moderne Kellertechniken aus dem Bordelais und Umstellungen der Weinbergarbeit brachten einen Wein hervor, der besonders beim Haus Savoyen auf Gefallen stieß und in Turin binnen kurzer Zeit viele Anhänger fand.
Nach einigen Durststrecken ist der Barolo auch heute wieder ein äußerst begehrter Wein, dessen Nebbiolo-Trauben in den Langhe-Bergen des Piemont angebaut werden. Nach der Lese werden die Trauben entrappt, gepresst und der Most in großen Eichenholzbottichen vergoren. Nach bis zu 24 Tagen Gärung erhält man einen hochintensiven, aber auch extrem tanninreichen Wein, der lange gelagert werden muss. Bei einem klassischen Barolo sind 15 bis 20 Jahre keine Seltenheit, während die modernen Barolo-Weine auch bereits nach fünf bis sechs Jahren überzeugen.
Wie auch andere Nebbiolo-Weine begeistert ein Barolo mit intensiven Fruchtaromen nach Cassis, eingekochtem Rhabarber, Brombeeren und anderen dunklen Früchten. Hinzu kommen Anklänge an verschiedenste Edelhölzer, Tabak, Bitterschokolade, Mokka und vielerlei ätherische Kräuter. Der Abgang eines guten Barolos zeigt sich zupackend und fest in der Jugend, während mit zunehmender Reife eine unglaublich komplexe Samtigkeit entsteht.