autochthon
Auf Rebsorten bezogen stellt sich das ähnlich dar, obwohl gelegentlich auch Rebsorten als autochthon bezeichnet werden, bei denen nicht sicher ist, ob sie in diesem Gebiet entstanden sind. Grund ist oft die über Jahrhunderte oder manchmal sogar Jahrtausende zurückliegende Geschichte der Rebsorte, die Namensänderungen, Verwechslungen und Ähnliches.
Daher werden auch gern Rebsorten als autochthon bezeichnet, die bereits seit sehr langer Zeit in ihren Anbauregionen heimisch sind, wie beispielsweise der Primitivo in Apulien, der aber ursprünglich aus Kroatien kam.
Heute gibt es weltweit etwa 500 autochthone Rebsorten, die ein interessantes Gegengewicht zu den internationalen Klassikern, wie Chardonnay, Cabernet Sauvignon oder Merlot bilden, und nicht selten großes Potenzial haben. Vor allem in Italien hat man sich in den letzten Jahrzehnten vermehrt den autochthonen Rebsorten gewidmet. Beste Beispiele dafür sind der Friulano in der norditalienischen Region Friaul, der Lagrein in Südtirol, höchstwahrscheinlich auch der Nero d’Avola aus Sizilien und der Arneis im Piemont.