Abgang
Von vielen Weinkennern wird dabei noch einmal zwischen dem Abgang, also dem direkten Moment des Schluckens, und dem Nachhall unterschieden, der dem Abgang folgt.
Beim Abgang spielen Säure und Tannine eine wichtige Rolle, bestimmen sie doch, wie füllig und frisch, aggressiv oder dumpf ein Wein schmeckt. Ihre Balance ist extrem wichtig, gerade beim Abgang.
Im Abgang und Nachhall entwickelt seine Aromen noch einmal neu, so dass nicht selten Anklänge hervortreten, die in der Nase und am Gaumen vielleicht nicht so präsent waren. Gerade Süßweine (beispielsweise Riesling Spät- und Auslesen) oder besonders üppige und im Barrique ausgebaute Rotweine versprechen einen langen und intensiven Abgang, den schon allein ihre enorme Aromendichte sicherstellt.
Ein langer und intensiver Abgang ist allerdings kein Muss für einen guten Wein, denn manchmal darf es auch leicht sein. So mancher Sommerwein, beispielsweise Silvaner, Muskateller oder ein frischer Vinho Verde haben einen kurzen Abgang. Dieser kurze Abgang, verbunden mit Frische und einem blumig-zitrischen Bukett ist im Sommer viel empfehlenswerter und passt besser zu sommerlichen Speisen. Deshalb ist es nicht automatisch negativ gemeint, wenn man von kurzem oder knappem Abgang redet.